Akkreditierte Gasgemische.

Unsere Akkreditierungen sichern Vorsprung.

Das Linde-Spezialgasewerk in Unterschleißheim wurde bereits 1997 als Prüflabor akkreditiert. In 2004 folgte die Akkreditierung als Kalibrierlabor, die 2019 auf den aktuellen Stand nach ISO 17025:2018 gebracht wurde. Bereits 2009 wurde die Akkreditierung als Hersteller von Referenzmaterialien erlangt, die mittlerweile den aktuellen Normen auf Basis der ISO 17034:2017 und ISO 6142-1:2015 folgt.

Linde setzt nun – im wörtlichen Sinne – Maßstäbe für die Kalibrierung von Gasmessgeräten und ist als erster Gaselieferant im deutschsprachigen Raum in der Lage, Gasgemische über alle metrologischen Hierarchien hinweg zu fertigen. Damit leisten wir als Industrieunternehmen einen wichtigen Beitrag zur metrologischen Infrastruktur in Europa.

Vom einfachen Prüfgas zum akkreditierten Premiumprodukt

Zunächst ist es nötig festzustellen, in welcher Genauigkeit ein Prüfgas benötigt wird. Infolge hochoptimierter Fertigungsprozesse und Analysenmethoden können wir Prüfgase und Gasgemische verschiedenster Qualitäten bereitstellen, die Ihren Anforderungen an Präzision exakt entsprechen und alle maßgeblichen Normen erfüllen. Das Angebot reicht von normalgebräuchlichen Prüfgasen der Klasse 1 bis 3 über Gemische mit DAkkS-Kalibrierschein bis hin zu hochpräzisen Referenzmaterialien. Die aufeinander abgestimmten Qualitätsniveaus unterscheiden sich hinsichtlich Herstelltoleranz, relativer Messunsicherheit und Rückführbarkeit.

Linde Qualitätspyramide

Referenzmaterialien– höchstes Niveau internationaler Vergleichbarkeit

Gemäß ISO Guide 17034:2017 sind Referenzmaterialien Stoffgemische mit exakt definierter Zusammensetzung, die durch lückenlose messtechnische Rückführung und durch definierte Messunsicherheiten an das internationale Einheitssystem SI angeschlossen sind. Referenzmaterialien sind für die Kalibrierung von Messgeräten ein unverzichtbarer Bestandteil der chemischen Analytik.

Für die Erzielung einer solch hohen Genauigkeit wird bei der Herstellung der Gemische der Anteil einer jeden Komponente gravimetrisch bestimmt. Die dabei verwendeten Präzisionsgewichtssätze werden zyklisch von zugelassenen Kalibrierlaboratorien kalibriert. Unsere Referenzmaterialien sind folglich direkt rückführbar auf die SI-Basiseinheit Kilogramm.

Die mit gravimetrischen Verfahren erzielbare Genauigkeit hängt signifikant von der Reinheit der Muttergase ab, die für die Herstellung der Gasgemische verwendet werden. Bei Linde werden daher zur Erzeugung von Referenzmaterialien ausschließlich hochreine Grundgase und exzellent vorbehandelte Druckgasbehälter eingesetzt.

Nach dem Füllprozess werden die gravimetrisch gefertigten Gemische homogenisiert und analytisch verifiziert. Die für diese Analysen verwendeten Kalibriergase sind wiederum auf Gasgemische der Metrologischen Staatsinstitute BAM, NIST, NPL und VSL (NMi) rückführbar. Die Berechnung der Messunsicherheiten der zertifizierten Werte erfolgt nach Empfehlungen des GUM. Dazu wurde von Linde eigens eine Software entwickelt und validiert, die ein Kernstück unserer Akkreditierung darstellt.

Linde Referenzmaterialien

Gemische mit DAkkS-Kalibrierschein

Aufgrund behördlicher Vorgaben machen Kunden zunehmend eine Akkreditierung als Kalibrierlabor zur Bedingung für die Auftragserteilung. Kalibrierungen durch Kalibrierlaboratorien geben Ihnen Sicherheit für die Zuverlässigkeit von Messergebnissen, erhöhen Ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem nationalen und internationalen Markt und dienen als messtechnische Grundlage für Mess- und Prüfmittelüberwachung im Rahmen von Qualitätssicherungsmaßnahmen.

Die von Linde gefertigten DAkkS-kalibrierten Gemische sind auf die international anerkannten Referenzmaterialien von BAM, NIST, NPL und VSL (NMi) sowie unsere eigenen Referenzmaterialien rückführbar. Unsere Akkreditierungen umfassen Kalibrierungen für binäre und Multikomponenten-Gemische sowie Kalibriergase für Abgasuntersuchungen und synthetische Erdgasgemische.

Linde Gemische mit Kalibrierschein

Ihre Vorteile von Gasgemischen mit Kalibrierschein auf einen Blick:

  • Sicherheit bzgl. der Verlässlichkeit von Messergebnissen
  • Internationale Gültigkeit der ermittelten Messwerte
  • Gewährleistung der Einhaltung von Normen und Vorschriften
  • Gewährleistung der Einhaltung von Normen und Vorschriften
  • Internationale Anerkennung des DAkkS-Kalibrierscheins
  • Nachweis der Rückführung, insbesondere für akkreditierte Prüflaboratorien

Prüfgasklassen

Zur Erfüllung unterschiedlicher Anforderungen an Herstelltoleranz und relative Messunsicherheit von Prüfgasen sind vier Prüfgasklassen lieferbar. Die in der Tabelle aufgeführten Angaben stellen Richtwerte dar. So können sich z. B. bei Beimengungen wie Helium oder Wasserstoff aufgrund des geringen Molekulargewichts Abweichungen bei der Herstelltoleranz ergeben. Dasselbe kann in Behältern kleiner 10 l aufgrund der geringen Einwaagen zutreffen. Ebenso kann die Herstelltoleranz und die relative Messunsicherheit bei Mehrkomponenten-Gemischen abweichen.

Die individuellen Angaben für Prüfgase der Klasse 1 und 2 sind im Analysenzertifikat ausgewiesen. Die Zertifikate finden sich in Papierform am Druckgasbehälter, werden jedoch auf Wunsch zusätzlich in elektronischer Form zur Verfügung gestellt.

Prüfgase mit engster Herstelltoleranz (PEH)

Werden einzeln auf hochauflösenden Waagen hergestellt. Die Produktion ist auf die Erzielung einer möglichst geringen Herstelltoleranz optimiert. Durch den Einsatz der Waagen als Analysengeräte werden sehr geringe Analysengenauigkeiten erreicht, da dort die Einwaagen zertifiziert werden. Auslieferung mit Einwaagezertifikat.

Prüfgase der Klasse 1

Werden einzeln oder chargenweise, in der Regel gravimetrisch, hergestellt und einzeln analysiert. Die Zusammensetzung ergibt sich aus den Analysendaten. Bei dieser Herstellmethode liegen die Abweichungen zwischen Soll- und Istwert bei 1 bis 20%. Die relative Messunsicherheit beträgt je nach Gehalt und Art der Beimengung 1 bis 5%. Auslieferung mit Analysenzertifikat.

Prüfgase der Klasse 2

Werden chargenweise abgefüllt und vorwiegend einzeln analysiert. Die Zusammensetzung ergibt sich aus den Analysendaten. Durch rationelle chargenweise Abfüllung kann die Abweichung zwischen Soll- und Istwert im Bereich von 2 bis 10% liegen, die relative Messunsicherheit bewegt sich im Bereich von 2 bis 5%. Auslieferung in der Regel mit Analysenzertifikat.

Prüfgase der Klasse 3

Werden chargenweise abgefüllt und nur unter sicherheitstechnischen Aspekten analytisch überprüft. Die Zusammensetzung wird aus den Fülldaten ermittelt. Die relative Herstelltoleranz liegt zwischen 5 und 10%.

Prüfgasklassen