Baugenehmigung für CCU-Anlage übergeben

Startschuss für den Bau der CO2-Abscheidungs- und Aufbereitungsanlage im Zementwerk Lengfurt


  • Unter dem Namen „Capture-to-Use“ (Cap2U) haben Heidelberg Materials und Linde ein Joint Venture zum Bau und Betrieb einer Kohlendioxid-Abscheide- und -Verflüssigungsanlage gegründet. (s. Pressemitteilung vom 12.04.2023)
  • Die Anlage wird von Linde Engineering geplant und gebaut und soll 2025 in Betrieb gehen.
  • Das aufbereitete Gas kann aufgrund seiner Reinheit sowohl in der Chemie- als auch in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden.

Am 8. März überreichten Sabine Sitter, die Landrätin des Landkreises Main-Spessart, und Kerstin Deckenbrock, Bürgermeisterin von Lengfurt, die Baugenehmigung für die CCU- (Carbon Capture and Utilisation) Großanlage im Zementwerk Lengfurt an den Werksleiter Michael Becker und den Cap2U-Joint-Venture Geschäftsführer Mladen Pasalic. Mit der Erteilung der Baugenehmigung fällt jetzt der Startschuss für die Umsetzung des Gemeinschaftsprojekts von Heidelberg Materials und Linde, bei dem es darum geht, einen Teil des bei der Zementherstellung entstehenden CO2 abzuscheiden und als Rohstoff einer neuen Nutzung zuzuführen.

Landrätin Sabine Sitter ließ es sich nicht nehmen, die Baugenehmigung persönlich zu überreichen und damit den Startschuss für dieses CCU-Referenzprojekt zu geben. Sitter: „Es ist mir ein großes Anliegen, dass wir innovative Projekte in unserer Region ansiedeln und das CO2-Abscheidungsprojekt, das auch vom Bund gefördert wird, ist ein solches Leuchtturmprojekt für unseren Landkreis.“ Die Lengfurter Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock ergänzte: „Der Weg zur Baugenehmigung war zwar ein komplexer Prozess, aber letztlich ist es wichtig, dass im Vorfeld alle Beteiligten gehört und an einen Tisch geholt werden. Das schafft Akzeptanz für neue Projekte.“

Hintergrund

Unter dem Namen „Capture-to-Use“ (Cap2U) haben Heidelberg Materials und Linde ein Joint Venture zum Bau und Betrieb einer Kohlendioxid-Abscheidungs- und -Verflüssigungsanlage gegründet, die 2025 in Betrieb gehen soll. Die Anlage ermöglicht es, das bei der Zementproduktion abgeschiedene CO2 als wertvollen Rohstoff für industrielle Anwendungen weiterzuverwenden. Das aufbereitete Gas kann aufgrund seiner Reinheit sowohl in der chemischen Industrie als auch in der Lebensmittelindustrie, zum Beispiel als Kohlensäure in Mineralwasser, eingesetzt werden. Die geplante Menge an gereinigtem und verflüssigtem CO2 beträgt rund 70.000 Tonnen pro Jahr. Die Anlage wird von Linde Engineering geplant und gebaut. Auf Basis einer speziell für Rauchgase entwickelten Aminwäsche wird das Kohlendioxid direkt aus einem Teil des Abgasstroms des Zementklinkerofens abgetrennt. Anlagen zur Reinigung und Verflüssigung, Tanks zur Zwischenspeicherung des Produkts sowie Verladeeinrichtungen gehören ebenfalls zum Projektumfang.

Für die Umsetzung des Projekts in Lengfurt werden neben den Investitionen des Joint Ventures auch Fördermittel aus dem Förderprogramm „Dekarbonisierung in der Industrie“ im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) bereitgestellt.

Über Heidelberg Materials

Heidelberg Materials ist einer der weltweit größten integrierten Hersteller von Baustoffen und -lösungen mit führenden Marktpositionen bei Zement, Zuschlagstoffen und Transportbeton. Wir sind mit mehr als 51.000 Beschäftigten an fast 3.000 Standorten in über 50 Ländern vertreten. Im Mittelpunkt unseres Handelns steht die Verantwortung für die Umwelt. Als Vorreiter auf dem Weg zur CO2-Neutralität und Kreislaufwirtschaft in der Baustoffindustrie arbeiten wir an nachhaltigen Baustoffen und Lösungen für die Zukunft. Unseren Kunden erschließen wir neue Möglichkeiten durch Digitalisierung.

Weitere Informationen: www.heidelbergmaterials.de



Übergabe der Baugenehmigung für das CCU-Großprojekt im Zementwerk Lengfurt: Landrätin Sabine Sitter (3.v.l.) und Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock (2.v.l.) überreichten die Genehmigung an den Werkleiter Michael Becker (4.v.l.) und den Cap2U-Joint-Venture Geschäftsführer Mladen Pasalic. Mit der Erteilung der Baugenehmigung fällt jetzt der Startschuss für die Umsetzung des gemeinsamen Projekts von Heidelberg Materials und Linde, bei dem es darum geht, einen Teil des im Zementherstellungsprozess entstehenden CO2 abzuscheiden und einer neuen Nutzung als Rohstoff zuzuführen.
(Quelle: Heidelberg Materials AG)